Erster Eindruck / Test Peak Design Everyday Backpack V2

Von Andreas am 24. Februar 2021
Mein erster Eindruck zum Fotorucksack Peak Design Everyday Backpack V2 in der 30 Liter Version.

Wie der Titel schon sagt, geht es hier um die leicht überarbeitete Version des Everyday Backpack von Peak Design in der 30 Liter Version.

Peak Design hat im letzten Jahr bei mir mit einigen Produkten einen guten Eindruck hinterlassen - so nutze ich gern das Everyday Slingbag in verschiedenen Größen und auch die Anker Links in Kombination mit verschiedenen Gurten mag ich gern.

Es lag also nahe sich auch den Everyday Backpack V2 mal näher anzusehen, wobei mir in den Produktvideos viele Sachen gut gefallen haben, aber auch Sachen vorhanden waren, wo ich mir nicht sicher war, ob das sinnvoll zu nutzen ist. Zudem muss man sagen, dass vermutlich 70% oder mehr der Reviewer den Rucksack zum Test gestellt bekommen haben, was oftmals eher unkritische Reviews zur Folge hat bzw. es wurden einfach die gleichen Vorteile vorgestellt, wie auch von Peak Design selber.

Erster Eindruck vom Peak Design Everyday Backpack V2

Vom Material und der Verarbeitung ist der Peak Design wie ich es erwartet habe, zumal ich das Material auch von den Slingbags kenne.

Er hat zudem ein sehr klares Design ohne viel Schnörkel. Es hängt kaum was rum, alles wirkt gut verstaut und zudem machen die drei Handgriffe ihn auch so gut greifbar.

Viele kleine Schlaufen lassen aber erahnen, dass hier mehr Funktionen angedacht sind, die sich dann über Gurte ergeben, die zunächst verstaut sind. Ähnlich kenn ich das auch von den Slingbags.

Funktionen beim Peak Design Everyday Backpack V2

Wie schon geschrieben, hat der Peak Design Everyday Backpack sowohl oben, als auch an beiden Seiten einen Handgriff, was ich sehr gut finde. So kann man ihn nicht nur gut tragen ohne ihn auf dem Rücken zu haben, man kann ihn auch gut greifen, wenn man ihn z.B. in der Bahn verstauen will.

Besonders stolz ist Peak Design scheinbar auf die Technik beim oberen Zugriff. Der Zugriff lässt sich vierfach verstellen, indem man den Verschluss einfach in einen der vier Ösen einhängt. Dadurch ergibt sich im oberen Fach bei Bedarf mehr Volumen.

Der Verschluss ist zum einen magnetisch, greift aber auch per Haken in die Ösen. Das ist zunächst tatsächlich etwas schwer zu unterscheiden, wann er wirklich fest gegriffen hat oder aber nur magnetisch hält. Merkt man aber natürlich, wenn man ab Hebel oder Oberteil kurz zieht. Öffnen lässt es sich dann mit der Kombi aus anheben und Ziehen beim Verschluss

Ein guter und schneller Zugriff wie ich finde. Nachteil ist leidiglich, dass in den oberen Positionen der Deckel dann den Rucksack nicht mehr ganz an den Seiten abschließt.

Seitlich sind noch zwei Taschen für Trinkflaschen, Stativ etc. die jeweils mit Stretch ausgestattet sind und dadurch anliegen, aber auch etwas flexible vom Volumen sind. Eine Seite hat einen Anhänger für Schlüssel etc., die andere einen Gurt um z.B. ein Stativ zu befestigen.

Tragegurte

Die Tragegurte sind magnetisch und haften dadurch am Rückteil vom Rucksack. Finde ich sehr sinnvoll, so bäumeln die nicht rum. Auch der Brustgurt macht einen soliden und durchdachten Eindruck, wie leicht er in der Praxis funktioniert bin ich mir noch nicht ganz sicher. Die Tragegurte sind zudem oben sehr beweglich aufgehängt, was den Zugriff erleichtern soll, wenn man den Rucksack nach vorne nimmt. Hinter den Tragegurten ist noch die Möglichkeit den Rucksack auch über einen Trolleygriff zu stecken.

Wie bequem die Gurte auf Dauer sind habe ich noch nicht testen können, habe aber mehrfach gelesen, das auf Dauer die Bequemlichkeit nicht mit anderen Systemen mithalten kann. Geht hier aber denke ich auch eher um einen Daypack mit sehr schnellen Zugriffsmöglichkeiten als um einen Wanderrucksack.

Das Notebookfach vom Peak Design Everyday Backpack V2

Das Notebookfach ist ganz intelligent umgesetzt, da es eine Eintellmöglichkeit in der Höhe bietet, um einfacher auf das Notebook zuzugreifen. Neben dem Notebookfach sind noch weitere Fächer davorgesetzt für iPad und andere flache Gegenstände. Ingesamt finde ich es sehr gut, da es auch komplett getrennt vom Rest ist. Heißt ich muss nicht gleichzeitig das Kamerafach öffnen, wenn ich ans Notebook will wie bei vielen anderen Rucksäcken.

Das Kamerafach

Der Kern dieses Rucksacks ist sicher das Kamerafach. Dieses ist an beiden Seiten durch Reißverschlüsse komplett zugänglich - den sonst üblichen Zugang über das Rückenteil gibt es hier nicht. Am Boden bedeutet das somit auch, dass der Everyday Backback auf das Rückenteil gelegt werden muss oder aber auf eine der beiden Seiten.

Die Idee ist aber erstmal gut, dass man quasi kompletten Zugriff hat, ohne den Rucksack komplett abnehmen zu müssen.

Peak Design Everyday Backpack V2
Peak Design Everyday Backpack V2

Doch wie gut geht das in der Praxis?

Der Zugriff an sich geht soweit ganz gut, auch wenn es zum Kopfbereich des Rucksacks schwieriger wird auf Sachen zuzugreifen. Was mich jedoch stört bzw. wozu ich bisher keine gute Lösung gefunden habe ist, dass die Sachen im Kamerafach einfach nicht gut und sicher sitzen. Die flexiblen Trenner von Peak Design sind zwar grundsätzlich ganz praktisch, in dem Rucksack führen die bei mir aber nicht dazu, dass Objektive fest sitzen. Die Sachen sind zwar voneinader getrennt, aber nicht das die Trennung die Geräte richtig umschließen. Man muss also beim Öffnen immer ein Auge auf die Sachen haben, was ich auch in vielen Videos so wahrgenommen habe.

Zudem verschenkt man hier teilweise Platz, weil die Möglichkeiten sich den vorhandenen Platz aufzuteilen doch nicht so einfach sind oder ich habe den Dreh das zu nutzen einfach noch nicht raus. Wie schon gesagt, im Slingbag empfinde ich diese Trenner viel besser.

Wenn das Kamerafach gut befüllt ist, dann geht es besser weil die Gegenstände such selber stützen. Sind mit den Trennern erstellte Fäche frei, dann klappen die mit dem Trennern erstellten Sachen auch schnell wieder ein.

Gut gefüllt klappt das Systrem also deutlich besser, da sich die sachen gegenseitig stützen. Allerdings will ich nicht immer nur deswegen einen komplett gefüllten Rucksack mitnehmen.

Es bleibt aber immer das Problem, dass die Sachen nicht dest sitzen und es zudem keine feste Trennung vom oberen Fach nach unten und zu den Seiten gibt. Einziger Haltepunkt sind immer die Trenner.

Mag vielleicht mit einer kleineren APS-C DSLM besser klappen, aber ich wollte den Rucksack bewusst für die Kleinbild DSLM.

Mein Fazit

Ich bin sehr hin und hergerissen bei dem Rucksack. Einserseits hat er viele kleine Details, die einen guten Eindruck machen andererseit kann mich das Kamerafach mit den flexiblen Trennern beim Backpack nicht überzeugen. Für mich hat die Ausrüstung hier zu wenig Halt und auch Schutz.

Der Rucksack scheint vielen Leuten super zu gefallen, wenn man den ganzen Rezenssionen auf YouTube glauben schenkt - ob die alle den Backpack gekauft haben oder nur zum Test bekommen haben, kann ich nicht sagen.

Ich habe da bisher meine Probleme das sinnvoll aufzuteilen und das Kamera Equipment mit gutem Gefühl vollständig unterzubringen - vielleicht bin ich auch nur die klassischen Kamerafächer zu sehr gewohnt. Auch die Trennung zwischen dem oberen Fach und den Kamerabereich mittels Trenner sehe ich etwas skeptisch, das hatte schon beim Compagnon Backpack nicht immer gehalten und der Trenner war noch viel massiver.

Wie schon geschrieben funktionieren die Trenner hier nur dann ganz gut, wenn sie durch Equiptment Halt bekommen, sonst klappen die hochgestellten Trenner schnell ein.

Zu berücksichtigen ist zudem noch, dass einige Sachen beim Everday Backpack nur optional sind und daher ggf. dem Preis hinzugerechnet werden müssen wie ein zusätzlicher Regenschutz.

Mein Tipp ist es einmal selber auszuprobieren und sich nicht auf Bewertungen zu verlassen, auch nicht auf meine hier ;)

Ich habe den Peak Design Everyday Backpack übrigens nach sehr langem Überlegen nicht behalten, da mich das Konzept mit dem Kamerafach nicht hundertprozentig überzeugen konnte.

PGYTECH hat mit dem OnGo das System adaptiert und scheinbar aber stabiler umgesetzt. Da wäre ein Vergleich sicher mal interessant. Da es den OnGo bisher aber nur mit 18 Liter gibt, ist mir das zu klein.

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