Shopsysteme für Fotografen

Von Andreas am 14. November 2020
Meine Erfahrungen und Gedanken zur Umsetzung eines Shopsystems für Fotografen, um Fotos in gedruckter oder digitaler Form anzubieten.

Die Möglichkeiten, die sich einem dabei bieten, scheinen im ersten Augenblick zahlreich zu sein, aber im Details muss man immer wieder Kompromisse eingehen.

Ich möchte hier einen kleinen Überblick über meine Erfahrungen und Gedanken geben, die ich in den letzten 3 Jahren zu diesem Thema gesammelt habe. Diese sind natürlich nicht umfassend und geben ggf. auch nicht immer den aktuellen Stand wieder, da sich die Angebote laufend verändern. Ich werde nach diesem Gesamtüberblick auch noch einige Detailartikel zu dem Thema schreiben.

Shopsysteme für Fotografen: Ich würde das Angebot grob in drei Bereiche teilen wollen:

  • Gemeinschaftliche Fotoplattformen, auf denen man seine Fotos anbieten kann
  • Auf Fotografen ausgerichtete Shopsysteme mit angeschlossenen Laboren
  • Einrichtung eines eigenen Shops

Grundsätzliche Überlegungen

  • Wie hoch ist der Aufwand für mich bei der Einrichtung und Abwicklung?
  • Passen die Preise und Provisionen?
  • Wie viel Einfluss habe ich auf das angebundene Labore (Preise & Qualität)?
  • Ist das Angebot auf den deutschen Markt ausgerichtet (Labor hinsichtlich Lieferzeit und Versandkosten)
  • Ist das Angebot DSGVO konform oder habe ich überhaupt Einfluss es so umzusetzen
  • Ist der Bestellprozess und die Pflichtangaben nach deutschem Recht umsetzbar?
  • Wie viel Einfluss habe ich auf die optische Gestaltung?

Internationale Shopsysteme für Fotografen

Es gibt gibt gerade auf dem amerikanischen Markt wirklich tolle Angebote für Fotografen, die oftmals sprachlich auch an den europäischen oder deutschen Markt angepasst sind. Im Detail muss man hier aber sehr genau prüfen, welche Labore angebunden sind und wie die rechtliche Umsetzung ist.

Neben der Frage, ob man ein Labor hat, dass problemlos zu angemessenen Kosten an deutsche Kunden liefern kann, ist oftmals die DSGVO ein Stolperstein, zumindest wenn man sich daran halten möchte. Ein auf das aktuelle europäische Recht ausgelegtes Consent Tool (Cookie Banner) findet man selten. Es gibt zwar Banner, aber selten eins, dass auch ein Opt In nach EU-Recht bietet. Sofern man ein Tracking wie Google Analytics oder andere externe Dienste einsetzt, die ein Opt In erfordern, sollte man dies prüfen. Aber selbst wenn man selber auf all diese Dinge verzichtet, läuft oftmals seitens des Anbieters ein Tracking im Hintergrund, dass sich nicht deaktivieren lässt.

So toll die Angebote teilweise sind, wenn man kein rechtliches Risiko eingehen will, sollte man die Umsetzung der EU Vorgaben sehr genau prüfen.

Es bleibt daher oftmals nur das rechtliche Restrisko einzugehen und zu prüfen, ob die direkte Abwicklung der Aufträge möglich ist. Teilweise kann man das bei den Anbietern auch selber übernehmen, dann liegt die Arbeit aber bei einem selber. Heißt, man muss den Auftrag selber an ein Labor weitergeben.

Je nach Anbieter und Tarif zahlt man einen monatlichen Betrag und/oder eine prozentuale Beteiligung an den Umsätzen. Auch dies sollte ma in seine Kalkulation einbeziehen.

Shopsysteme vom deutschen Markt

Die Angebote von deutschen Anbietern sind schon deutlich überschaubarer, dafür aber i.d.R. rechtlich gut auf den deutschen Markt angepasst und mit deutschen Laboren.

Anbieter sind hier z.B. fotograf.de, die sich auf die Schul- und Kindergartenfotograf spezialisiert haben. Es besteht aber natürlich auch die Möglichkeit andere Sachen umzusetzen bzw. anzubieten. Es stehen hier verschiedenene Labore zur Verfügung. Wie schon gesagt ist die ganze Abwicklung sehr auf Jobs im Rahmen der Schul- und Kindergartenfotografie ausgelegt und nicht so sehr hochwertige Drucke sehr ansprechend anzubieten.

Pictr ist ein weiterer Anbieter, der ein wirklich ansprechendes Design ermöglicht. Bisher war man hier im Funktionsumfang etwas eingeschränkt ggü anderen Anbietern und es man kann kein kein eigenes Labor wählen. Soweit ich das verfolgt habe, wird hier aber standig weiterentwickelt, natürlich auch nach den Wünschen der Kunden.

Auch hier gilt, je nach Anbieter und Tarif zahlt man einen monatlichen Betrag und/oder eine prozentuale Beteiligung an den Umsätzen

Selbst gehostete und verwaltete Shopsysteme

Mir ist als fertiges auf den Fotografen zugeschnittenes System nur Pictaxy bekannt. Dieses kann man selber installieren und ist bis zu einem gewissen Volumen an Fotos kostenfrei und kostet darüber hinaus dann einen einmaligen Betrag. Optisch hat mich das SYstem allerdings nicht so angesprochen, aber ds ist wie immer Geschmackssache.

Woocommerce ist das gängige PlugIn, um WordPress um einen Shop zu erweitern. In der Regel muss das dann noch um ein weiteres PlugIn ergänzt werden, damit es auf den deutschen Markt rechtlich angepasst ist. Bekannte PlugIns sind hier German Market und Germanized.

Damit bsteht aber zunächst nur ein Shopsystem, dass noch nicht auf die Besonderheiten eines Fotografen ausgelegt ist. Hier muss man sich gesondert Gedanken machen, wie man die verschiedenen materialien und Formate sinnvoll einbindet, um bei Preisänderungen den Anpassungsaufwand gering zu halten.

Ich werde dies nochmal in einem gesonderten Artikel behandeln.

Was ich bei keinem der eigenen Lösungen bisher gefunden habe ist die Möglichkeit, dass der Kunde den Bildauschnitt festlegen kann. Man muss also die Formate schon ans Bild anpassen oder umgekehrt

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