Gotische Bibliothek

Die Gotische Bibliothek ist ein architektonisches Kleinod am Südufer des Heiligen Sees im Neuen Garten Potsdams. Der achteckige Sandsteinpavillon wurde zwischen 1792 und 1794 nach Plänen des Architekten Carl Gotthard Langhans errichtet, der auch das Brandenburger Tor in Berlin entwarf. König Friedrich Wilhelm II. beauftragte den Bau als königliche Bibliothek und Aussichtspunkt.

Das neugotische Gebäude zeichnet sich durch seinen vierseitigen Arkadengang und die goldene Turmspitze aus. Im Inneren befanden sich ursprünglich im Untergeschoss französische Literatur und im Obergeschoss deutsche Werke, was die Besonderheit dieses Königs widerspiegelt, der neben der französischen auch die heimische Kultur förderte.

Nach Kriegsschäden im Zweiten Weltkrieg neigte sich das Bauwerk stark zum See und galt lange als “Schiefer Turm von Potsdam”. Erst zwischen 1995 und 1997 erfolgte die aufwändige Restaurierung, bei der das Fundament gesichert und das Gebäude aus Originalteilen rekonstruiert wurde. Heute ist die Gotische Bibliothek Teil des UNESCO-Welterbes und kann von außen sowie im Erdgeschoss besichtigt werden.