Das Jägertor ist das älteste erhaltene Stadttor Potsdams und ein bedeutendes Zeugnis der barocken Stadtentwicklung. Es wurde 1733 unter König Friedrich Wilhelm I. errichtet und war Teil der sogenannten Akzisemauer, die weniger zur Verteidigung als zur Kontrolle des Warenverkehrs und zur Verhinderung von Desertionen diente.
Benannt wurde das Tor nach dem nahegelegenen kurfürstlichen Jägerhof. Architektonisch zeigt sich das Jägertor im Stil des Frühbarocks: Toskanische Pfeiler aus verputztem Ziegelmauerwerk und ein Sandstein-Architrav prägen das Bauwerk. Auf der Bekrönung ist eine Jagdszene dargestellt, die einen Hirsch und Jagdhunde zeigt, ergänzt durch militärische Symbole wie flammende Granaten.
Nach dem Abriss der Stadtmauer im Jahr 1869 steht das Jägertor heute frei und bildet einen markanten Punkt entlang der Lindenstraße. Es ist Teil der historischen Promenade, die dem ehemaligen Verlauf der Stadtmauer folgt, und bleibt ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes von Potsdam.