Mac Mini M4 SSD Speicher erweitern

8. Dezember 2024

Mac Mini M4 mit Satechi und NVMe

SSD Speicher erweitern und zugleich internen SSD Platz sparen

Der Mac Mini M4 ist aktuell sehr beliebt, weil insbesondere das Modell mit der Standardausstattung zu Preisen von 630-699 recht moderat im Preis ist und trotzdem eine gute Leistung bietet. Allerdings hat der Mac Mini M4 dann nur 16GB RAM und eine 256GB SSD.

Wem die 256GB oder vielleicht auch 512GB für das OS und die Home Verzeichnisse völlig ausreichen, für den ist vermutlich ein Upgrade zu 230 Euro bei Apple die beste Option. Alle anderen Daten kann man auch so auf eine externe SSD speichern.

Mein Homelaufwerk hatte aber immer schnell 1TB an Daten, auch wenn ich schon immer viel auf externe SSDs oder NAS ausgelagert habe. Der Wunsch nach 1TB oder sogar 2TB war immer da, hätte bei Apple aber zusätzlich 460 bzw 920 Euro gekostet.

Generell habe ich sehr lange überlegt einen voll aufgerüsteten Mac Mini M4 zu nehmen, der aber schnell über 2.000 Euro kostet. Ich habe mich dann aber doch dagegen entschieden, weil ich eigentlich immer einen Mac Studio haben wollte, was aktuell aber wenig sinnvoll ist, da der Mac Mini M4 in vielen Punkten leistungsstärker ist. Der neue Mac Studio soll im Sommer / Herbst 2025 kommen.

Somit habe ich mich für die Option entschieden erstmal einen Mac Mini M4 in der Grundversion zu 649,- Euro zu kaufen und zu schauen, wie gut ich damit klar komme. Die Zusatzinvestition für den externen NVMe Speicher + Gehäuse sehe ich übergreifend, da ich den immer wieder verwenden kann, auch wenn ich mal einen anderen Rechner habe – aber dazu später mehr.

Den Arbeitsspeicher kann man nur über Apple beim Kauf aufrüsten bzw. höher wählen, nachträglich etwas zu erweitern geht leider schon sehr lange nicht mehr. Diese Entscheidung muss also final beim Kauf fallen.

Bei der SSD gibt es verschiedene Projekte, die zukünftig die Speicherchips für den Mac Mini M4 und Mac Studio anbieten wollen. Da steckt aber Aufwand dahinter, weil man den Mac aufmachen muss und das OSX muss im DFÜ Modus von einem anderen Mac übertragen werden, soweit ich weiß. Wie gut die ersten Speicher für den Slot verfügbar sind, weiß ich nicht.

Mehr SSD Speicher mit externer NVMe

Es gibt noch einen anderen Weg, der mit ein paar Einschränkungen funktioniert, aber doch viel Speicher auslagert. Wer zudem auf einen total aufgeräumten Platz mit nur dem Mac Mini wert legt, den wird ggf. ein zusätzlicher “Kasten” stören (siehe Foto). Wobei USB4 Gehäuse aufgrund der Hitze des Speichers generell größer als normale USB Gehäuse ausgelegt sind.

Das Aufrüsten geht mit jeder externen SSD oder HDD. Ich habe mich aber für einen schnelle NVMe in einem USB4 Gehäuse entschieden, damit der Zugriff möglichst schnell ist. Mich hat die Lösung rund 200 Euro mit 2TB NVMe gekostet. Wenn man weniger Speicher oder anstatt USB4 eine “normale” SSD wählt, wird es natürlich deutlich günstiger. Mit dem USB4 Gehäuse und NVMe erreiche ich Schreib- und Lesegeschwindigkeiten um die 3.000. Dies ist extrem viel mehr als bei einer normalen externen SSD.

Idee bei dieser Lösung ist das Haupt-Userverzeichnis inkl. aller Unterverzeichnisse auf die externe SSD/NVMe auszulagern. So werden viele – leider nicht alle – Programme oder Programmdateien auf die externe SSD/NVMe ausgelagert. Man kann sich aber auch nur für Teile dieser Lösung entscheiden, je nach eigenen Anforderungen. Dann kann man Teile dieser Anleitung auslassen, dazu ganz unten mehr.

Wie wird das umgesetzt?

Zunächst wird der Mac normal gestartet und ein Useraccount angelegt wie z.B. Admin.

Wichtig: hier keine iCloud Zugangsdaten o.ä. eingeben. Dieser Account soll später nicht aktiv genutzt werden!

Die externe SSD/NVMe sollte schon vorher oder jetzt mit APFS formatiert sein. Eine APFS Verschlüsselung funktioniert nur mit einem Workaround, dazu unten mehr. Ohne diesen Workaround geht es leider nicht – der User auf dem externen Laufwerk kann sich dann nicht mehr anmelden, also die Verschlüsselung nicht aktivieren, wenn man nicht den Workaround nutzen will.

Wenn der Account eingerichtet ist, legt man einen weiteren Account mit Adminrechten an, den man später als Haupt Account nutzen will. Sobald der Account angelegt ist, geht man im Finder in das Verzeichnis des neuen Users mit den ganzen Ordnern und lässt sich mit dem Tastaturbefehl Command+Shift+Punkt alle versteckten Dateien anzeigen. Nun markiert man alles und kopiert es auf die externe SSD/NVMe (ggf. in ein vorher angelegtes Verzeichnis, wenn man die SSD/NVMe noch anderweitig nutzen will)

Nun geht man nochmal in die Benutzerverwaltung und macht einen Rechtsklick auf den Account des eben angelegten Nutzers, der auf der externen SSD liegen soll um die erweiterten Einstellungen aufzurufen. Hier kann man dem Nutzer-Verzeichnis einen neuen Pfad zuweisen und verweist nun auf den Ordner auf der externen SSD/NVMe wohin man die Dateien kopiert hat.

Danach kann man den Rechner neu starten und meldet sich mit dem neuen User an. Nun kann man bei der Neueinrichtung auch iCloud Daten angeben, sodass diese – sofern vorhanden -transferiert werden.

Einstellungen im AppStore

Im AppStore gibt es – nur seit neueren Versionen des OSX – unter den Einstellungen die Möglichkeit Apps, die größer als 1GB sind, auf eine externe SSD zu installieren. Diese Option macht hier natürlich auch Sinn und sollte aktiviert werden.

Mein erstes Fazit

Inzwischen arbeite und knapp 4 Wochen mit der Lösung. Fast alle Programme sind inzwischen installiert und auch alle E-Mailkonten. Aktuell ist die interne SSD mit rund 80GB belegt und die externe mit 500GB. Von den 500GB hätte ich sowas wie die Lightroom Katalog Dateien auch so extern ablegen können, aber alleine die ganzen E-Maildaten nehmen bei mir sehr viel Platz ein.

Was leider bisher nicht funktioniert hat ist das externe Laufwerk ohne Workaround zu verschlüsseln. Wenn ich das Laufwerk verschlüsselt habe, konnte sich der User mit dem Homeverzeichnis auf der externen SSD nicht mehr anmelden. Mit dem nachfolgend beschriebenen Workaround kann ich aber ganz gut leben und nutzen diesen inzwischen. So habe ich interne und externe SSD verschlüsselt.

Workaround für die Verschlüsselung des externen Laufwerks

Wenn einem die Verschlüsselung wichtig ist, gibt es einen einfachen Workaround (danke an Rüdiger B. für den Hinweis)

Wie eingangs geschrieben, gibt es einen Fehler, wenn sich der User auf dem externen Laufwerk anmelden will, wenn dieses verschlüsselt ist, da dieses zu diesem Zeitpunkt noch nicht entschlüsselt ist.

Man hat bei der Einrichtung zwei User angelegt, der eine User ist auf der internen SSD. Wenn man das externe Laufwerk mit den Useraccount verschlüsseln will, muss der interne User dieses zunächst freigeben und man wechselt dann den User.

Man meldet sich also zunächst mit dem internen Admin an, gibt das Laufwerk durch die Eingabe des Passwortes frei (am besten im Schlüsselbund speichern) und wechselt dann zu dem User auf der externen SSD.

Das muss man leider bei jedem Neustart machen, geht aber aus meiner Sicht recht schnell. Zum noch schnelleren Wechsel, kann man im Kontrollzentrum noch den “Schnellen Benutzerwechsel” aktivieren. Wenn man seinen Mac mehrfach am Tag neu startet, ist diese Option vermutlich nicht optimal.

Man kann sich auch nachträglich für diese Lösung entscheiden. Einfach im Finder ein Rechtsklick auf das Laufwerk machen und “verschlüsseln” wählen.

Alternative Lösung

Eine Alternative Lösung könnte sein, dass Userverzeichnis zunächst ganz normale auf der internen SSD zu belassen und nur große Datenmengen auf eine externe SSD auszulagern. Also z.B. die auch oben genannte Einstellung für den AppStore zu verwenden und alle großen Datenmengen aus den “normalen” Ordnern wie Dokumente, Bilder und Downloads manuelle oder automatisch regelmäßig auf eine externe SSD zu verschieben.

Das hat den Vorteil, dass man auch die externe SSD ohne Workaround verschlüsseln kann. Hilft aber denke ich nur, wenn alles was unter Library liegt problemlos auf die interne SSD passt. Bei 512GB sollte das in den meisten Fällen gut klappen.

Hier gibt es noch ein gutes Video in englisch zu dem Thema

In dieser Anleitung wird eine normale externe Samsung SSD genommen, aber der Ablauf ist der gleiche.

Video für den Workaround der Verschlüsselung

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