Remarkable 2 Tablet in der Praxis

Von Andreas am 5. Februar 2022
Meine Erfahrungen mit dem Remarkable 2 nach einigen Wochen praktischem Einsatz.

Einige Punkte zum paraktischen Einsatz des Remarkable 2 habe ich bereits in meinem ersten Test zum Remarkable 2 geschrieben. Hier möchte ich nun nach einiger Zeit der Nutzung etwas detaillierter auf den praktischen Einsatz eingehen.

Das es sich bei dem Remarkable 2 um ein E-Ink Tablet handelt, dass inzwischen mit einem zumindest nicht ganz unumstrittenen Abomodell angeboten. Auf das Abo werde ich in diesem Artikel auch nochmal detallierter eingehen, als in dem Testbericht zum Remarkable 2.

Das Remarkable 2 hat aus meiner Sicht ein wirklich schönes Design und Display, auf dem sich sehr gut schreiben lässt. Nachteil vom Display ist, es hat keine eigene Beleuchtung, wie eben normales Papier auch. Heißt für Notizen oder auch zum Lesen braucht man extra Licht.

Das Remarkable Connect Abo

Seit Ende letzten Jahres bietet Remarkable allen neuen Kunden ein kostenpflichtiges Abomodell an. Dieses wird einem mit einer kostenlosen Testphase und Rabatten auf das Remarkable 2 sowie dem Zubehör schmackhaft gemacht sowie einer verlängerten Garantie. Bei der Bestellung sollte man das also in jedem Fall mit nutzen, denn man kann das Abo nach meinen Informationen jederzeit kündigen und behält die Rabatte auf die Hardware, nur die verlängerte Garantie entfällt.

Aus meiner Sicht braucht man wenn überhaupt das "große" Abo uzu 7,99 Dollar im Monat, sodass dieses mit knapp 100 Dollar im Jahr zu buche schlägt. Die Rabatte decken also etwas mehr als ein Jahr ab.

Aus Sicht von Remarkable ist das Abo natürlich super, da es eine laufende Einnahmequelle nach dem Kauf bietet. Kritisch ist dieses Abo vor allem, weil es derzeit keine besonderen Funktionen bietet, zumindest keine, die nicht fast jedes andere Tablet ohne Abo bietet.

Hier die Funktionen, die ohne das große Connect Abo entfallen

  • Die Erkennung der Handschrift bzw. Umwandlung in Text entfällt. Diese Funktion lässt sich aus meiner Sicht auch sehr schwer anderweitig nachbilden, da OCR von anderen Programmen meist nur gut bei gedruckten Texten funktioniert.
  • Die Funktion Sent per E-Mail entfällt. Man kann sich also keine Notizen mehr per E-Mail senden.
  • Der unlimitierte Cloudspeicher entfällt. So richtig unlimitiert ist er glaube ich nicht, sondern bezieht sich auf die 8GB Speicher des Remarkable 2. Ohne Abo werden nur die Dokumente in der Cloud gespeichert, die in den letzten 50 Tagen bearbeitet bzw. geöffnet wurden.
  • Die auf 36 Monate erweiterte Garantie entfällt.
  • Keine Annbindung weiterer Clouddienste wie Dropbox

Wie schon gesagt, sind das überwiegend Leistungen, die bei anderen Tablets kostenlos inklusive sind. Hier muss jeder für sich entscheiden, ob er das benötigt. Aus meiner Sicht kann man mit dem Remarkable auch gut ohne das Abo arbeiten, zumal die für mich interessante Funktion der Schrifterkennung zwar sehr gut funktioniert, aber man auf dem Remarkable mit dem Text nichts anders machen kann als diesen per Mail zu senden.

Organisation und Suche auf dem Remarkable

Hier liegt für mich eine der größten Schwächen des Remarkable. Die Suche beim Remarkable ist leider sehr sehr eingeschränkt. Mehr als in dem Titel einer Notiz oder auch eines PDF-Dokuments lässt sich leider nicht suchen. Es lassen sich nicht mal Tags oder andere Arten in Notizen einbauen, um hier bestimmte Notizen finden zu können.

Die Sortierung und Auffindbarkeit geht also vorwiegend nur über eine gute Struktur der Ordner und Notizbücher.

Update: Mit Firmware 2.14 hat Remarkable Tags eingeführt. Dies ersetzt natürlich keine Volltextsuche von anderen Tablets, aber man hat eine weitere Möglichkeit seine Dokumente zu strukturieren. Schade ist, dass die Tags derzeit nicht auch über die Desktop App gehen, dann würde eine Strukturierung sicher schneller gehen. Auch in der Suche lassen sich die Tags nicht verwenden, sondern ausschließlich als Filter im Hauptmenu.

Templates für Notizbücher und PDF Vorlagen

Ich selber hatte diese beiden Punkte zu Beginn gleichgesetzt, aber es gibt heir entscheidende Unterschiede:

Templates für Remarkable Notebooks

Dies sind die Hintergrunde für die Notizbuchseiten, die sich an auf jeder Seite wiederholen. Rmarkable hat hier schon eine große Auswahl beigefügt, man kann diese aber auch selber erstellen oder bestehende modifizieren.

Remarkable 2
Remarkable 2

PDF Vorlagen

Hier schreibt man quasi auf vorgefertigte Vorlagen, die sich aber nicht einfach erweitern lassen wie bei einem Notizbuch, dem man einfach eine Seite hinzufügt. Durch die Unterstützung von PDF Links können hier umfangreiche PDF Vorlagen verknüpft werden, die aus mehreren hundert Seiten bestehen können. Diese Vorlagen als Jahreskalender und ähnliches gibt es teilweise kostenlos oder über Etsy und andere Plattformen zu kaufen. Man kann die sicher auch selber erstellen, der Aufwand ist aber nicht zu unterschätzen.

Remarkable 2 mit PDF Vorlage
Remarkable 2 mit PDF Vorlage

Pencilfunktionen und Einstellungen

Remarkable selber bietet zwei Pencil an: Den Standardpencil zu 59 Euro und einen mit einer Löschfunktion zu 129,-. Löschfunktion heißt hier einfecah das der Kopf des Pencil zum Löschen von Texten genutzt werden kann. Ansonsten sind beide magnetisch und außer der Farbe soweit ich weiß identisch.

Man kann aber auch viele andere Pencil nutzen, auch mit Löschtfunktion, die dann um die 30-40 Euro kosten. Nachteil ist, dass diese meist nicht magnetisch an dem Remarkable haften. Schreingefühl ist meist jedoch sehr ähnlich.

Für die Einstellung des Stiftes stehen 8 verschiedene Stiftarten zur Verfügung - von einem Ballpoint Pen bis zum Calligraphy Pen zwischen denen man jederzeit wechseln kann.

Remarkable 2
Remarkable 2

Zudem lässt sich die Schriftstärke in drei Stufen einstellen, also nicht stufenlos wie bei anderen Tablets. Zudem gibt es neben der Farbeinstellung schwarz, grau und weiß auch blau und rot, die aber nur beim Export sichtbar sind, da das Reamrkable natürlich keine Farben darstellen kann.

Remarkable 2
Remarkable 2

Die Einstellmöglichkeiten gefallen mir hier sehr gut und reichen mir.

Erstellung und Bearbeitung von Notizen auf dem Remarkable

Die Funktionen zur Bearbeitung von Notizen sind bei Remarkable auf die wichtigsten Funktionen begrenzt. Man kann mit Ebenen arbeiten und natürlich Geschriebenes löschen oder auch verschieben. Was nicht geht ist eine Mischung aus Handschrift und getippter Text oder gar mit aus handschriftlichen erkanntem Text weiterzuarbeiten.

Mein Fazit

Ich liebe das Remarkable für viele Punkte wie das Schreibgefühl und die ganze Optik und Haptik, aber an einigen Stellen ist es mir auch zu fokussiert bzw. hat mir zu wenig Funktionen. Optik, Haptik, Schreibgefühl sind wie geschrieben aber wirklich super. Auch das es ein sehr fokussiertes Tablet ohne unzählige Funktionen ist finde ich gut. Aber gerade die Kernpunkte wie Notizen und wie man diese organiseren kann sowie die Suche und Bearbeitung würde ich mir teilweise anders wünschen.

Wenn man das Remarkable 2 wie klassische Notizbücher aus Papier sieht, dann kann man damit sicher sehr glücklich werden.

Ich befinde mich noch in den ersten 100 Tagen mit Rückgabemöglichkeit. Ich denke ich werde es aber weiterhin nutzen, aber definitiv ohne das Abo.

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