Fahrradnavigation mit Komoot und Smartphone / iPhone

Von Andreas am 19. April 2020
Erfahrungsbericht über die Vor- und Nachteile bei der Fahrradnavigation mit der Komoot App und dem iPhone 5 bzw. Smartphone.

Neben den gängigen Fahrradnavigationsgeräten von Gamin mit der Edge Serie oder auch den Wahoo Geräten, ist die Komoot App in Kombination mit einem Smartphone sehr beliebt.

Da ich öfter mal auf Fototour mit dem E-Bike unterwegs bin, stellte sich für mich die Frage, welche Art der Navigation sinnvoll ist, um in unbekannten Regionen nicht laufend das Smartphone aus der Tasche zu holen und Google Maps bemühen zu müssen.

Zur Wahl stand somit die klassischen Navigationgeräte für das Fahrrad von Garmin und Anbietern wie Wahoo. Mir ging es dabei alleine um die Routenplanung und Navigation, nicht um Fitnessfunktionen oder den Anschluss an bestimmtes Fitnesszubehör.

Zur Wahl stand für mich das Einsteigermodell von Garmin, der Edge Explorer, der ohne Zubehör und Halterung knapp 200 Euro kostet. Alternativ habe ich schon sehr lange ein iPhone 5 mit entsprechenden Gebrauchsspuren im Schrank liegen, wo sich ein Verkauf kaum noch lohnt. Für das iPhone 5 gibt es auch eine Version der Komoot App. Alternativ kann natürlich auch jedes Android Smartphone genutzt werden, das die Komoot App unterstützt und GPS hat. Ich habe mich zunächst für die Komoot App mit dem iPhone entschieden, erde aber auch noch einen Test mit dem Garmin Edge Explorer nachliefern.

Zu Komoot

Komoot selber ist zunächst kostenfrei, gekauft werden müssen die (Offline)Karten. Eine Region ist kostenlos dabei und der Rest kann entweder einzeln als Region dazugekauft werden oder alle Gebiete weltweit zu 29,95 oder auch mal im Angebot zu 19,95. Die einzelnen Regionen sind dabei unterschiedlich groß und teuer, sodass sich schnell das Komplettpaket lohnen kann.

Komoot hat zudem einige Community Funktionen. Bei der Planung greife ich als Inspirration für Touren daher gern mal auf Fotos zurück, die von anderen Nutzern auf den Strecken als Info eingestellt wurden. Wer mag kann aber auch von anderen geteilte Routen nutzen.

Die eigentliche Routenplanung geht am Computer oder auch Tablet oder Smartphone sehr komfortabel und die geplanten Routen sind sofort auch auf allen anderen Geräten mit Komoot verfügbar, Internetverbindung vorausgesetzt. Man kann zudem auswählen welche Art von Tour man machen möchte, also eher mit Mountainbike oder vorwiegend auf der Straße oder wie der eigene Fitnesslevel ist. Die Tour wid daraufhin von Komoot geplant.

Für die Garmingeräte gibt es inzwischen auch die Möglichkeit in Komoot geplante Touren zu übernehmen, was denke ich auch für die Planung in Komoot spricht.

Zur Navigation mit Komoot

Die Navigation einer geplanten Route geht zunächst auch offline, wenn man sich die Karte und Route vorher übertragen und offline verfügbar gemacht hat. Es ist in diesem Fall also nicht erforderlich, dass das Smartphone ständig mit dem Internet verbunden ist.

Die Kartendarstellung und die Navigation empfinde ich mit Komoot als gut und auch die Lesbarkeit auf meinem iPhone fand ich bei Sonneneinstrahlung ebenfalls sehr gut lesbar. Auf meinem alten iPhone 5 erfolgt die Aktualisierung der Abbiegehinweise etc. etwas zeitverzögert, sodass man manchmal schon weiter ist, als die Navigation. Das liegt aber sicher am iPhone 5, wo Komoot generell etwas träge läuft. Auf aktuellen Geräten wird es daher deutlich besser sein. Generell erfolgen die Hiweise teilweise sehr kleinteilig ggü. anderen Straßennavigationsgeräten und manchmal auch etwas verwirrend. Überwiegend aber gut und hilfreich.

Sofern man eine neue Route planen will, die geplante Route umplanen möchte oder neu berechnen lassen will, weil man davon abgewichen ist - geht das ausschließlich mit einer Internetverbindung. Sofern man nicht sowieso sein normales Smartphone nutzt, braucht man also einen HotSpot vom anderen Handy oder ein extra Gerät. Ohne Internetverbindung findet nur ein Hinweis auf die Richtung der eigentliche Route statt. Das Neuberechnen einer Route muss zudem bei der Tour aktiviert werden. Komoot selber gibt den Hinweis, das die Neuberechnung bewusst später als beim Autonavigation erfolgt, um das Fahren von weiteren Wegen zu vermeiden. Bedenken sollte man auch, dass dies natürlich das Datenvolumen belastet. Wie viel das wirklich ist, habe ich noch nicht genau ermitteln können, aber mein Verbrauch an Datenvolumen hat sich auch bei kleineren Touren um 100MB erhöht und das wie gesagt bei Offline Karten und Routen. Eigentlich hatte ich sonst auf dem Gerät alles abgeschaltet, aber wirklich verifiziert habe ich das Volumen nicht.

Die Akkulaufzeit dürfte eines der größten Mankos beim Smartphone sein. Wenn man ein älteres Smartphone nutzt, ist der Akku sowieso schon nicht mehr ganz frisch. Bei meinem iPhone 5 ist nach 1,5-2 Stunden Navigation Schluss. Ein Powerpack ist somit Pflicht oder beim E-Bike kann man z.B. beim Bosch Intuvia den USB-Anschluss zur Stromversorgung nutzen. Hier punkten vermutlich die Geräte von Garmin mit deutlich längeren Laufzeiten.

Ebenso sind klassische Navigationsgeräte meist wasserdicht. Beim Smartphone ist das nicht immer der Fall und vermutlich erst bei neueren und teuren Geräten vorhanden.

Anbringung des Smartphones an das Fahrrad

Sehr empfehlen kann ich die Lixada Fahrrad Telefonhalterung Universal, die es z.B. bei Amazon für rund 14 Euro gib. Die kann man individuell auf das Smartphone und die gewünschte Ausrichtungeinstellen und hält bisher sehr gut.

Fazit

Für mich als Gelegenheitsfahrer ist die Komoot App mit einem alten Smartphone eine gute und günstigere Alternative zur klassischen Fahrradnavigation.

Bewusst sollte man sich über die Einschränkungen hinsichtlich Routing ohne Internetverbindung und der Akkulaufzeit beim Smartphone sein - das sind für mich persönlich die größten Einschränkungen, die man aber lösen kann.

Wie gut das auch bei Regen funktioniert, hängt natürlich auch vom verwendeten Smartphone ab. Mein iPhone 5 ist nicht wasserdicht, daher habe ich das nicht ausprobiert.

Ich werde aber trotzdem mal einen Vergleich mit dem Garmin Edge Explorer machen und hier darüber berichten.

 

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