Diese Woche war ich mit dem Motorrad unterwegs am Ratzburger See und habe auf einem Feld große Vögel gesehen und dachte zunächst an Kraniche.
Beim genaueren Hinsehen habe ich dann aber festgestellt, dass die auch für Kraniche viel zu groß waren. Nachdem ich etwas weiter gefahren bin, war dann auch einer dieser Vögel ziemlich dicht an der Straße und da war dann klar, dass es keine Kraniche waren.
Ich habe zunächst an Emus gedacht, die irgendwo ausgebrochen sind, wobei das schon recht viele Tiere auf dem Feld waren. Nachdem ich rund 50km weitergefahren bin, habe ich dann in der Nähe von Hemmelsdorf nochmal wenige dieser Tiere auf den Feldern gesehen.
Wieder zu Hause, habe ich dann erst einmal im Netz recherchiert und festgestellt, dass es sich hier nicht um Emus, sondern um Nandus handelt, die wohl mal vor rund 20 Jahren in der Nahe von Lübeck ausgerissen sind und nun in Schleswig-Holstein und Mecklenburg Vorpommern eine Population von bis zu 800 Tieren hatten. Inzwischen ist die Population deutlich kleiner, da die Nandus inzwischen geschossen werden dürfen. Die Population ist die größte wilde in ganz Europa sind.
Die aus Südamerika stammenden Nandus haben sich hier scheinbar gut angepasst und haben kaum natürliche Feinde. Den Bauern sind sie jedoch ein Dorn im Auge, da sie auf den Feldern wohl erhebliche Schäden anrichten.
Für mich war es jedoch ein spannendes Erlebnis, da ich das nicht hier im Norden erwartet hatte.
Größte Chancen die Nandus zu sehen hat man in dem Gebiet zwischen Ratzburger See / A20 / B104 und B208. Sehr gern halten sie sich auf Rapsfeldern auf, wo sie inzwischen aber schwer zu erkennen sind, da der Raps gewachsen ist.
Anbei ein paar Impressionen. Noch mehr Fotos von den Nadus gibt es hier.
Hier gibt es noch mehr Fotos von den Nandus in Schleswig-Holstein