Wie schon in anderen Beiträgen geschrieben, bin ich ein großer Fan von den Oberwerth Taschen. Leider sind diese extrem teuer, aber wenn ich bedenke, wie lange ich die schon nutze, relativiert sich das und ich habe auch nicht alle zum Neupreis gekauft.
Gleiches gilt nun für den Oberwerth Everest Rucksack, zumindest was den Preis angeht. Dieser ist leider extrem teuer und ich hatte auch hier das Glück einen gebrauchten zu einem guten Preis zu bekommen. Trotzdem liegt er aber auch gebraucht immer noch weit über allen anderen Rucksäcken die ich besitze.
Im Vorwege habe ich mich versucht über den Rucksack zu informieren. Es gibt nur sehr wenige Reviews. Die zwei bis drei Reviews zum Rucksack, die ich gefunden habe, waren überwiegend sehr positiv.
Der Everest war bisher der größte der drei Rucksäcke von Oberwerth mit einem Notebookfach für 15/16 Zoll. Inzwischen gibt es auch den Rocky als noch etwas größeren Rucksack für bis zu 17 Zoll Notebooks, der dann insgesamt entsprechend größer ausfällt und aber auch nochmal teurer ist.
Zur Verabeitung und dem Leder muss man wenig sagen, das ist bei Oberwerth immer auf hohen Niveau, was man bei dem Preis auch erwarten kann.
Auf der Rückseite hat der Oberwerth Everest Tragegurte aus Leder, die zwar gut gepolstert, aber nicht sehr breit sind. Wie gut oder schlecht das bei viel Gewicht auf Dauer vom Tragekomfort ist, muss sich zeigen. Auf ein ersten Tour auf dem Rad mit der wenig Beladung hat es mich noch nicht überzeugt. Einen Brustgurt zur Stabilisierung der Gurte gibt es leider nicht.
An der Polsterung für den Rücken ist auch noch ein Band oder Gurt für den Trolley. Die Polsterung für den Rücken ist auch nicht besonders dick, auch hier muss sich zeigen, wie der Tragekomfort auf Dauer ist.
Vermutlich ist aber die Zielgruppe des Oberwerth Everest eher jemand, der den Rucksack auf kurzen Strecken nutzt.
Das ganze Innenleben vom Rucksack ist in rot gehalten. Eigentlich so gar nicht meine Farbe, aber es gibt leider auch keine Alternative.
Dazu kann man eigentlich wenig sagen, da es wenig bietet. Es ist ein ganz einfaches Fach, was über einen extra Reißverschluss auf der Rückseite erreichbar ist. Es gibt dort keine weiteren Fächer wie bei anderen Rucksäcken, also nichts extra für Tablet oder sonstige Sachen. Es passt aber ein Tablet zum Notebook rein.
Das Fotofach ist auch wie bei einigen Taschen modular gehalten. Soll heißen, es gibt einen extra Einsatz der mit Kletts mit dem Rucksack verbunden wird. Man kann das Fach auch rausnehmen und hat dann einen "normalen" Rucksack mit zwei Fächern und Stauraum.
Der Fotoeinsatz ist nicht sonderlich hoch, man muss also fast alle Objektive und Kameras hinlegen und kann diese nicht aufrecht stellen. Das kostet natürlich deutlich mehr Platz und schränkt die Anzahl ein. Der Rucksack ist aber aus meiner Sicht eher für kleinere Kameras gemacht, wenngleich man natürlich auch eine KB Systemkamera mit ein paar Objektiven mitnehmen kann.
Das Fach ist auch von außen gut zu erreichen, was in Sachen Diebstahlschutz etwas edenklich ist, wobei ich da bei dem aufgesetzten Fach noch mehr mehr Bedenken habe.
Der Everest hat ein schönes aufgesetztes Fach das in der neueren Version auch zwei Zipper hat. Hier kann man Bankkarten, Smartphone etc. gut verstauen.
Was etwas problematisch ist - das Fach ist von außen super leicht zu erreichen. Je nachdem wo man unterwegs ist, sollte man sich sicher gut überlegen, ob man dort Wertgegenstände unterbringt. Ich hätte mir hier auch ein Fach gewünscht, wo problemlos zumindet ein iPhone 8 reinpasst. Das geht in dem rechten Fach so gerade eben. Wie man sieht sind die kleinen Fächer eher für Karten gedacht. Ein Reißverschlussfach ist noch da, sonst muss man die Sachen lose reinlegen. Einen Karabiner für Schlüssel gibt es leider auch nicht.
Über den Preis oder das Preis- Leistungsverhältnis muss man bei dem Oberwerth Everest sicher nicht sprechen. Ich denke die Oberwerth Produkte haben eine ganz eigene Zielgruppe, zu der ich eigentlich nicht unbedingt gehöre. Natürlich bekommt man einen guten Fotorucksack auch für ein Bruchteil des Preises. Wer für das Geld also besondere Funktionen erwartet, wird total enttäuscht sein.
Man zahlt hier neben dem Material sicher auch "Made in Germany".
Der Rucksack ist aus meiner Sicht zudem nicht gut für belebte oder unsichere Orte geeignet, wie einen Bahnhof, den öffentlichen Nahverkehr oder andere sehr belebte Orte. Man kommt zu einfach von außen an die Rucksackfächer ran, mit Ausnahme des Notebookfaches. Da man die Reißverschlüsse - z.B. vom aufgesetzten Fach - auch nirgends sichern kann, habe ich aber auch so immer ein etwas ungutes Gefühl, dass sich diese mal versehentlich öffnen. Das machen fast alle anderen Taschen oder Rücksäcke die ich habe besser.
Auch wenn damit auf Fototour mit Stativ gehen will wird enttäuscht sein, es gibt keine Halterung für ein Stativ, Flaschen etc.
Wie man rauslesen kann, überzeugt mich der Rucksack bisher mit Ausnahme der Optik und des Materials nicht so ganz. Auch wenn mir klar ist, dass es kein Rucksack für längere Touren ist, hätte ich mir paar Sachen auch schon für den täglichen Weg zur Arbeit anders gewünscht.
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