Die Sony RX10 ist bereits einige Zeit auf dem Markt, nun hat sie bei mir Einzug gehalten. Hier mein kleiner subjektiver Bericht.
Um es vorweg zu nehmen, die Sony RX10 IV ist für mich die beste Bridgekamera derzeit auf dem Markt – leider aber auch zu einem entsprechend hohen Preis.
Der ursprüngliche Startpreis von 2.000 Euro hat sich inzwischen auf 1.550,- 1.650,- eingependelt. Immer noch ein Preis, zu dem man auch eine APS-C Kamera mit Kit Objektiv oder einen KB Body bekommen kann. Das relativiert sich etwas, wenn man den Brennweitenbereich berücksichtigt, denn 24-600mm von Blende 2.4 – 4 bekommt man so schnell und kompakt nicht abgedeckt. Wie schon bei der RX10III gibt es natürlich im Bridgebereich mit 1 Zoll Sensoren preiswertere Alternativen von Panasonic mit der Lumix FZ Serie. Auch das Vorgängermodell ist teilweise für knapp unter 1.000,- zu bekommen.
Zur Sony RX10 IV
Grundsätzlich gilt sehr viel für die RX10 IV, was ich auch schon zur RX10 III geschrieben habe. Leider habe ich keinen direkten Vergleich mehr zur Version III und auch nicht zur FZ1000. Ich denke aber fast alles kann man auch auf die Mark IV ableiten, außer das Thema Autofokus und Geschwindigkeit.
Einer der damaligen Kritikpunkte bei der Mark III war, dass der AF nicht so schnell ist (trotzdem konnte man damit viel machen).
Das hat sich mit der Mark IV nochmal signifikant verbessert und ist aus meiner Sicht fotografisch die entscheidende Verbesserung. Das sich auch die Serienbildgeschwindigkeit verbessert hat, ist für mich nicht so relevant, aber für andere Interessenten vielleicht schon.
An ein Touchdisplay kann ich mich noch nicht so richtig gewöhnen und habe es auch bei der RX meist abgeschaltet. Hier würde ich mir eher einen Joystick wünschen. Wer aber weniger durch den Sucher arbeitet, wird das Touchdisplay sicher schätzen, auch um damit den Fokuspunkt zu setzen.
Bisherige Kritikpunkte, wie der SD Kartenslot, haben sich leider nicht verbessert. Dieser ist immer noch extrem fummelig, um die Karte einzusetzen und herauszunehmen.
Ein externes Ladegerät ist wie bisher auch nicht vorgesehen und muss extra erworben werden.
Kann man mit der Sony RX10 IV eine APS-C oder KB Kamera ersetzen?
Nein, pauschal natürlich nicht. Dafür gibt es zu viele unterschiedliche Anwendungsgebiete, wo ein größerer Sensor und spezielle Objektive notwendig sind. Das betrifft sowohl Lichtstärke, als auch andere Breenweitenbereiche – gerade im Ultraweitwinkelbereich, als auch das ISO Rauschverhalten und die Dynamik.
Als Allroundkamera bei guten Lichtverhätnissen ist die RX10 aber wirklich eine gute Alternative – andere gute Bridgetkameras wie die FZ Serie sicher auch. Im Detail bieten viele andere Kombinationen im APS-C oder KB Bereich sicher eine noch etwas bessere Bildqualität, aber da muss man manchmal schon wirklich sehr genau hinsehen. Der Bereich von 24-300mm lässst sich auch im APS-C Bereich mit einer DSLM noch relativ kompakt abbilden mit ein oder 2 Linsen. Bis 600mm wird es aber auch da schon sehr schwierig. Wer sich also der Einschränkungen bewusst ist, kann mit einer guten Bridgekamera seine “große” Ausrüstung gut ergänzen oder sogar (teilweise) ersetzen.
Hinweis: Die RX10 ist manchmal sehr großzügig, was die Belichtunsgzeit angeht. Heißt, es werden manchmal sehr lange Belichtungszeiten im Telebereich genommen. Auch wenn der Stabilisator oftmals trotzdem ein gutes Ergebnis bietet, kann auch mal im Grenzbereich um 600mm eine ganze Serie unscharf werden. Hier sollte man manchmal rechtzeitig kontrollieren und die Belichtungszeit selber verkürzen.
Lohnt der Kauf?
Grundsätzlich kann man mit der RX10 wirklich qualitativ gute Bilder machen, was natürlich auch für andere Kameras im 1 Zoll Segment gilt. Das ein 1 Zoll Sensor aber auch Einschränkungen ggü. größeren Sensoren hat, sollte klar sein. Bei ISO 1600 beginnt für mich die Grenze.
Bei Aufnahmen am Abend – vom Stativ natürlich – konnte mich die meisten 1 Zoll Kameras bei grellen Lichtern von Lampen etc. nicht überzeugen. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau.
Ansonsten hängt es bei der Mark IV davon ab, wie viel Geld man bereit ist für bestimmte Sache auszugeben.
Der Aufpreis zur Mark III lässt sich eigentlich nur mit der Geschwindigkeit und dem besseren AF rechtfertigen. Das ist es die eigene Entscheidung, ob einem das rund 500 Euro wert ist.
Zur FZ 1000 ist der Sprung nochmals größer, hier sind rund 1.000 Euro Unterschied. Die FZ war von je her schon schnell, evtl. nicht ganz so schnell wie die Mark IV. Die Bildqualität unterscheidet sich auch nur minimal und ist denke ich eher vom Modell abhängig, dass man gerade hat.
Die RX10 ist für mich ggü der FZ die hochwertigere und rundere Kamera. Ob man dafür und fur die 200mm mehr Brennweite bereit ist den Aufpreis zu zahlen, wird sicher nicht jeder mit einem „ja“ beantworten.
Ich wollte beim erneuten Versuch mit einer Bridge im Alltag glücklich zu werden aus heutiger Sicht keine Kompromisse machen und habe mich daher für die Mark IV entschieden. Ich war aber auch mit der FZ lange Zeit ganz zufrieden und hatte mich damals gegen die RX10 Mark III entschieden. Da mir damals der Aufpreis zu hoch war. Eine vernünftige Begründung warum ich nun doch den Aufpreis in Kauf nehme, habe ich offen gesagt nicht ?
Die FZ1000 kommt demnächst auch in einer neuen Version, allerdings auf dem Papier ohne wirklich entscheidende Veränderungen.
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